Elektriker war einmal

Elektriker war einmal

Das Berufsbild des Elektrikers im Wandel der modernen Zeit

by Jessie Jordan

Der klassische Tätigkeitsbereich des Elektrikers oder vormals Elektroinstallateurs lag unter anderem in der Installation und Reparatur von elektrischen Anlagen. Die Ausbildung zum Elektroinstallateur ist allerdings seit dem 1. August 2004 nicht mehr möglich.

Die veraltete Berufsbezeichnung wurde durch die des Elektronikers für Energie- und Gebäudetechnik ersetzt. Dies führte gleichzeitig zu einer Änderung der Ausbildungsinhalte. Die Ausbildungsdauer beläuft sich insgesamt auf 3 1/2 Jahre. Zur Ergreifung des Berufes ist der mittlere Schulabschluss (Mittlere Reife) als Mindestvoraussetzung erforderlich. Der Frauenanteil im Elektrobereich liegt gegenwärtig bei 12 Prozent.

Der Wechsel vom Elektriker zum Elektroniker

Die Ausbildungen innerhalb der Elektrobranche sind in Form von Monoberufen angelegt. Der Auszubildende muss sich bereits zu Beginn seiner Ausbildung festlegen, in welchem Arbeitsgebiet er später arbeiten möchte. Ob nun im handwerklichen oder industriellen Bereich, in beiden Fällen dauert die Ausbildung, beispielsweise in Zusammenarbeit mit einem Betrieb wie Bädeker und Rux GmbH, 3 1/2 Jahre.

Wobei im ersten Ausbildungsjahr für alle Ausbildungen die gleichen Inhalte vermittelt werden, so beginnt im zweiten Ausbildungsjahr die Spezialisierung auf das eigentliche Einsatzgebiet. Gemessen an der jährlichen Anzahl der neuen Auszubildenden, ist der Bereich des Elektronikers für Energie- und Gebäudetechnik der am weitesten verbreitete Elektroberuf. Sein Tätigkeitsfeld liegt in der Installation, der Stromversorgung eines Gebäudes sowie in der Wartung und Reparatur der Anlagen.

Dieser Bereich der Ausbildung orientiert sich vornehmlich an der Handwerksordnung. Ähnlich gelagert ist die Ausbildung zum Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme. Allerdings gehört dieser Berufszweig in den Bereich der Industrie, so dass die Ausbildungsinhalte sich nach deren Verordnung richten.

Hier liegt die Tätigkeit in der Überwachung und Reparatur von Versorgungssystemen und Sicherheitsanlagen. Dies geschieht in enger Kooperation mit dem jeweiligen zuständigen Gebäudemanagement. Die Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik hingegen kann sowohl im handwerklichen als auch im industriellen Bereich ausgeübt werden. Dessen Tätigkeitsfeld liegt im Warten und Einstellen von Automaten und Industrieanlagen.

Weitere Spezialisierungen im Berufsbereich des Elektronikers

Weitere Berufsbilder zum Elektroniker haben sich auf bestimmte Gerätetypen und Systeme spezialisiert. So gibt es für die Luftfahrt den Elektroniker für luftfahrttechnische Systeme und für den medizinischen Bereich den Elektroniker für Geräte und Systeme. Für industrielle Großmaschinen ist hingegen der Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik zuständig.

Des Weiteren existieren noch die Ausbildungen zum Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik sowie zum IT-Systemelektroniker, die sich beide weitgehend mit der Wartung und Einrichtung von Telekommunikationsanlagen und Computersystemen befassen. Darüber hinaus sind noch der Elektroniker für Betriebstechnik und der Elektroniker für Informations- und Systemtechnik zu erwähnen. Das alte Berufsbild des Elektrikers hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr auf bestimmte Fachbereiche spezialisiert. Dies macht allein schon die obige Aufzählung deutlich.

Eine Veränderung des alten Berufsbildes war aber angesichts eines immer komplexer werdenden Elektronikbereiches mehr als notwendig. Derjenige, der sich für eine bestimmte Ausbildung entscheidet, ist allerdings "nur" in diesem speziellen Bereich vermittelbar. Ein späterer beruflicher Wechsel in einen anderen Bereich ist so schwer möglich.


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über mich

Elektriker war einmal

Ich habe eine Starkstromelektriker-Lehre gemacht. Ich lernte vieles, was für die Hausinstallation nützlich war. Das war vor 25 Jahren. Ich nutze viel Neues. Was ist aber aus den damaligen Schaltungen geworden. Der Lehrberuf hat sich zum Elektroniker geändert, alles ist miniaturisiert und versteckt. Der Chip steckt nun überall drin. Ich gehe mit der Zeit und habe die Glühlampe abgeschafft, im Auto geht der Trend zu LEDs. Hier sprechen wir von IP-Netzwerken, dem vernetzten Haus, intelligenten Stromnetzen, künstlicher Intelligenz und Informationstechnologie: das sind die Bereiche, die wir zum Teil unbewusst nutzen, in die ich Euch gern mitnehmen möchte.Viel Spaß beim Lesen.